Im Opernhaus von Venedig herrscht große Aufregung. Der berühmte Dirigent Helmut Wellauer (Rudolf Wessely) liegt tot in seiner Garderobe. Ein mehr als auffälliger Geruch nach Bittermandel deutet auf Zyankali. Commissario Brunetti (Uwe Kockisch) verhört die üblichen Verdächtigen und ist einigermaßen überrascht: Fast alle Kollegen hatten ein Mordmotiv, denn der Maestro war ein höchst unangenehmer Zeitgenosse.Als biederer Moralapostel erpresste er die Verdi-Sängerin Flavia Petrelli (Leslie Malton): Wellauer wollte ihre lesbische Beziehung zu der Archäologin Brett Lynch (Gesine Cukrowski) publik machen. Brunettis Frau Paola (Julia Jäger) und auch sein Vorgesetzter Patta (Michael Degen) sehen dagegen in Wellauers attraktiver Gattin Elisabeth (Susanna Simon) die Hauptverdächtige - sie ist 40 Jahre jünger als ihr wohlhabender Mann.Dass der Altersunterschied in diesem Fall tatsächlich eine Rolle spielt, findet Brunetti erst auf Umwegen heraus: Die alte Sängerin Clemenza Santini (Gisela Trowe), eine gebrochene Frau, deren Karriere Wellauer einst ruinierte, berichtet dem Commissario von der pädophilen Neigung des hehren Musikgenies. Brunettis Ermittlungen ergeben nun, dass der betagte Maestro sogar seine zwölfjährige Stieftochter Alex missbrauchte.Doch seine Frau Elisabeth beschloss sich zu rächen: Zielsicher nahm sie ihm das wichtigste in seinem Leben - die Musik. Als Ärztin verabreichte sie ihm ein eigentlich harmloses Antibiotikum, das bei wenigen älteren Menschen - so auch bei Wellauer - zu Taubheit führen kann. Als der Dirigent dahinter kam, verübte er Selbstmord, um den Verdacht auf seine Frau zu lenken. Brunetti steht vor einem moralischen Problem.