Es sollte ursprünglich ein Provisorium sein: Das Grundgesetz, das am 23. Mai 1949 beschlossen wurde. 75 Jahre später garantiert es den Menschen in Deutschland immer noch ein Leben in Freiheit und Demokratie. Mit der Menschenwürde als wichtigstem Grundrecht und seiner klaren Sprache ist es zum Vorbild für zahlreiche andere demokratische Verfassungen geworden. Wie können die Werte für nachfolgende Generationen lebendig bleiben? Gerät die Demokratie durch immer mehr Kritiker unter Druck? Diesen Fragen geht Moderator Andreas Bönte in dieser Ausgabe der 'nachtlinie extra' nach.Das Grundgesetz basiert auf einem 95-seitigem Abschlussdokument des Verfassungskonvents von Herrenchiemsee. Dort wurde bereits 1948 das wesentliche Grundgerüst des Grundgesetzes vorbereitet. Obwohl im Freistaat auf den Weg gebracht, lehnte der Bayerische Landtag das Grundgesetz ab. Über die Gründe dafür spricht Andreas Bönte mit der Landtagspräsidentin Ilse Aigner ebenso wie über die Arbeit in Parlament und Kommunalpolitik und über Bedrohungen der Demokratie.Im Bayerischen Landtag trifft Andreas Bönte außerdem den Verfassungsrechtler Prof. Dr. Alexander Thiele und Schülerinnen und Schüler eines Projekt-Seminars des Gymnasiums Gröbenzell zu einer Diskussionsrunde über das Grundgesetz und die Demokratie. In dem Gespräch erläutert der Professor für Staatstheorie und Öffentliches Recht, der an der Business & Law School in Berlin lehrt, warum das Grundgesetz nach der Wiedervereinigung Deutschlands seinen Übergangscharakter verloren hat. Schülerinnen des P-Seminars präsentieren in einem selbst entworfenen Dialog die Vor- und Nachteile der Demokratie und stoßen damit eine weiterführende Auseinandersetzung mit einigen Artikeln des Grundgesetzes an.